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Weltjugendtag vorbildlich im Umweltschutz

Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg, maßgeblich an ökologischer Planung beteiligt

Köln/Würzburg (POW) Die Belastung der Umwelt ist beim Weltjugendtag (WJT) vom 16. bis 21. August 2005 in Köln erfolgreich begrenzt worden. Das ist im „Umweltbericht 2005“ nachzulesen, den Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg, zusammen mit Thomas Here, Umweltbeauftragter des WJT, nach Abschluss des XX. Weltjugendtags verfasst hat.

Der Weltjugendtag war die erste Großveranstaltung in Deutschland, für die ein Umweltmanagementsystem nach den anspruchsvollen Vorgaben der EU-Verordnung EMAS aufgebaut und von einem unabhängigen Umweltgutachter geprüft worden war. Diese Pionierleistung der Kirche fand über Deutschland hinaus Beachtung. Hermann-Josef Johanns, Geschäftsführer des Weltjugendtags, würdigte das Engagement von Gumpert und Reinhard Gradmann beim Aufbau des Umweltmanagementsystems: „Ohne Ihre Unterstützung wäre es nicht gelungen, die EMAS-Validierung zu erreichen“, lobte Johanns die Beratertätigkeit von Gumpert und Reinhard Gradmann von der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung Stuttgart.

Dreißig Einzelvorhaben hatte das WJT-Büro in einem Umweltprogramm Ende 2004 beschlossen. Für die Umsetzung blieben weniger als acht Monate Zeit. Die ehrgeizigen Ziele konnten dennoch mehrheitlich erreicht oder gar übertroffen werden: Im WJT-Büro kam 2005 zu fast 90 Prozent Recyclingpapier zum Einsatz. Angepeilt waren mindestens 60 Prozent. Trinkwasser konnten die Pilger nicht nur an 1600 Zapfstellen auf dem Marienfeld kostenlos aus dem Leitungsnetz beziehen, sondern auch an über 200 Wasserspendern auf öffentlichen Plätzen in zahlreichen Städten mit WJT-Veranstaltungen. Verpackungsabfall in Form von Millionen PET-Flaschen wurde ebenso vermieden wie unzählige Fahrten von Getränke-LKW.

Um Pilgern Lärm und Abgase zu ersparen und die Umwelt zu schonen, wurde der Strom für die Abschlussveranstaltungen weitgehend aus dem Festnetz bezogen – eine Entscheidung, die nicht nur ökologisch, sondern dank Sponsoring auch finanziell zum Vorteil wurde. Von Abfällen übersät war das Marienfeld – so der Augenschein. In der Tat kamen rund 630 Tonnen Abfälle auf Abschlussgelände und den Zufahrtswegen zusammen. Doch dies ist vergleichsweise wenig: Bei einer Million Pilgern und zwei Veranstaltungstagen sind dies je Tag und Teilnehmer 315 Gramm. Zum Vergleich: Pro Person und Tag fallen in Haushalten über 400 Gramm Hausmüll an.

Für die Verpflegung der Dauerteilnehmer kamen neuartige Essschalen, Trinkbecher und Besteck aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz – eine weitere Pionierleistung, die für Aufsehen sorgte. Ausgeteilt wurden Produkte aus regionaler Erzeugung und Herstellung und Produkte aus ökologischem Anbau. Gumpert und Here empfehlen, bei künftigen Großveranstaltungen zumindest die Frühstücksversorgung in Gemeinschaftsquartieren den Verantwortlichen vor Ort zu übertragen – wie es sich bei Evangelischen Kirchentagen und bei Katholikentagen bewährt hat. Den Planern und Organisatoren künftiger Großveranstaltungen geben die Autoren eine Reihe weiterer Empfehlungen an die Hand, wie noch Verbesserungen erzielt werden können.

Als vorbildlich stellt der Bericht auch den „Tag der Begegnung“ am 13. August 2005 in Würzburg heraus, bei dem alle Lebensmittel aus regionalem Anbau, ein Großteil aus ökologischem Anbau stammten. Der ausgeschenkte Kaffee kam ausschließlich aus fairem Handel – überwiegend fand Würzburger Partnerkaffee Verwendung. Für die Anreise der Teilnehmer waren neun Sonderzüge im Einsatz.

„Durch das praktizierte Vorbild hat der Weltjugendtag ein viel beachtetes „Zeugnis ohne Worte“ für die Bewahrung der Schöpfung gegeben. Durch intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie mit Veranstaltungen zu Umwelt- und Zukunftsfragen hat er Umweltbewusstsein und umweltgerechtes Verhalten junger Menschen aus aller Welt gefördert“, lautet Gumperts Resümee.

Der „Umweltbericht 2005“ ist kostenlos erhältlich bei Edmund Gumpert, Umweltbeauftragter der Diözese Würzburg, Kilianshaus – Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665130, E-Mail umweltbeauftragter@bistum-wuerzburg.de. Er steht außerdem im Internet als pdf-Datei unter www.umwelt.bistum-wuerzburg.de zum Download bereit.

(0306/0109)