Würzburg (POW) Dompropst Weihbischof Helmut Bauer hat den besonderen Dienst des am 15. Januar 2006 gestorbenen Helmut Schulze am Kiliansdoms gewürdigt. Schulze war als technischer Angestellter des Landbauamts Würzburg maßgeblich am Wiederaufbau des Doms von 1947 bis 1967 beteiligt. Unter Leitung des damaligen Landeskonservators Dr. Bernhard Röttgers hatte er die Bauaufsicht vor Ort inne. Im Namen des gesamten Domkapitels dankte Weihbischof Bauer für die Verdienste Schulzes beim Wiederaufbau des Kiliansdoms sowie der Würzburger Gotteshäuser Stift Haug und Sankt Burkard. Schulze habe vor allem sehr viel für die Erkundung der Bischofsgräber im Dom getan, betonte der Weihbischof.
Der 1915 in Dresden geborene Schulze war während der gesamten Wiederaufbauzeit des Würzburger Doms als Bauleiter des Landbauamts Würzburg vor Ort tätig und engagierte sich dabei in außergewöhnlichem Umfang. Insbesondere fertigte er eine umfassende Sammlung von Grabungsstücken, Aufzeichnungen und Fotos, die er im Jahr 2005 dem Diözesanarchiv übergab. Die in über 90 Kästen gelagerten archäologischen Funde, Aufzeichnungen, Fotos, Pläne und Risse bereichern das Wissen um die gesamte Baugeschichte des Doms wie die Geschichte des Wiederaufbaus nach dem Krieg erheblich. In jahrelangen Forschungen erarbeitete Schulze darüber hinaus ein dreibändiges Werk zur Baugeschichte des Würzburger Doms, das 1991 in den Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg erschienen ist. Weiter schrieb er Beiträge zu Sankt Burkard, zur Brunokrypta und zu den Gräbern und Ausgrabungen in Dom. Anlässlich des 90. Geburtstags Schulzes am 4. Dezember 2005 hatten Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und der Allgemeine Geistliche Rat bestimmt, Schulze mit der Ehrennadel des Bistums auszuzeichnen. Die Verleihung sollte Anfang Februar stattfinden.
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