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Professor em. Dr. Bernhard Casper wird 75 Jahre alt

Würzburg/Wittnau (POW) Professor Dr. Bernhard Casper wird am Montag, 24. April, 75 Jahre alt. Casper ist emeritierter Freiburger Professor für Christliche Religionsphilosophie und Priester der Diözese Würzburg. Er wohnt in Wittnau. Der Theologe machte sich vor allem durch seine Bemühungen um einen Brückenschlag zwischen französischer Religionsphänomenologie und deutscher Theologie einen Namen. Hierfür wurde er 1995 zum Ehrendoktor der Katholischen Universität Paris (Institut Catholique) ernannt. 1931 in Trier geboren, legte Casper sein Abitur 1949 in Aschaffenburg ab. Weil das Würzburger Priesterseminars zerstört war, ging Casper 1949 für zwei Jahre zum Theologiestudium nach Freiburg. Bischof Dr. Julius Döpfner lenkte Caspers Interesse früh auf die Philosophie. Von 1951 bis 1956 studierte der spätere Professor für Religionsphilosophie in Rom an der Päpstlichen Universität Gregoriana Philosophie und Theologie. In der Hauptstadt Italiens wurde er 1955 auch zum Priester geweiht. Von 1956 bis 1959 war Casper Assistent von Professor Bernhard Welte in Freiburg/Breisgau. Danach ging Casper für kurze Zeit als Kaplan nach Großwallstadt. Eine zweijährige Kaplanszeit in der Würzburger Pfarrei Sankt Josef schloss sich an. Von 1961 bis 1962 war er Studentenseelsorger in Würzburg und zeitweilig in der Leitung von Burg Rothenfels tätig. 1959 wurde Casper in Freiburg zum Doktor der Theologie promoviert. 1967 habilitierte er sich in Freiburg mit einer Arbeit über Martin Buber, Franz Rosenzweig und Ferdinand Ebner. Von 1971 bis 1978 wirkte Casper am Aufbau der Universität Augsburg mit, wo er Fundamentaltheologie lehrte. Während dieser Zeit bemühte er sich um eine Ausgabe der gesammelten Schriften des Philosophen Franz Rosenzweig. Die Mitarbeit in der Rosenzweigforschung und das Bemühen um ein neues Verhältnis zwischen christlichem und jüdischem Denken machte sich Casper seither zu einem Anliegen. Von 1973 bis 1978 war der Religionsphilosoph außerdem Konsultor des Vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden. Von der Rosenzweig-Forschung angeregt, begann Casper das Denken des französisch-jüdischen Phänomenologen Emmanuel Levinas für den deutschen Sprachraum zu erschließen. Daraus gingen zahlreiche Aufsätze hervor. 1978 wurde Casper als Nachfolger seines inzwischen verstorbenen Freundes und ehemaligen Bischofs von Aachen, Klaus Hemmerle, auf den Lehrstuhl für Christliche Religionsphilosophie nach Freiburg berufen. Seit dem Jahr 2000 ist Casper emeritiert. Zu seinem Werk zählen zahlreiche Aufsätze über Martin Heidegger. Darüber hinaus engagiert sich Casper in der Hochschulseelsorge und der Bischöflichen Studienförderung „Cusanuswerk“.

(1506/0568)