Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die heiligen Öle für alle Pfarreien, Kuratien und Filialen im Bistum Würzburg am Montagabend, 10. April, im Kiliansdom geweiht. Die nur einmal im Jahr stattfindende Chrisammesse zelebrierte er zusammen mit Kardinal Jean-Marie Lustiger, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Weihbischof Helmut Bauer, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und elf Dekanen. Erstmals fand die für die ganze Diözese einmalige Feier im Rahmen des Oasentags für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten statt. Über 400 Seelsorger feierten die Heilige Messe mit und bekundeten vor dem Bischof erneut ihre Bereitschaft zum priesterlichen und diakonischen Dienst.
Zwölf Diakone brachten Chrisamöl, Katechumenenöl und Öl für die Krankensalbung zur Weihe. Grundstoff der drei heiligen Öle ist Olivenöl, das mit wohlriechenden Duftstoffen versehen wird. Mit dem Chrisamöl werden die Neugetauften und die Firmlinge gesalbt, ebenso wird es bei der Priester- sowie der Altarweihe verwendet. Mit dem Katechumenenöl werden die Taufbewerber, mit dem Öl für die Krankensalbung Kranke und Sterbende gesalbt. Die Salbung mit Öl ist ein symbolischer Hinweis auf die Kraft und Gnade, die der Gesalbte empfängt. Sie wird bereits in der Bibel erwähnt: Im Alten Testament gilt sie als Zeichen der Anerkennung durch Gott und Auszeichnung vor den Menschen. Im Neuen Testament wird die Salbung mit Öl zur Gesundung der Kranken beschrieben.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Hofmann die Priester und Diakone an den Anfang ihrer persönlichen Liebesgeschichte mit Gott. „Viele von uns sind im Kiliansdom zu Diakonen und Priestern geweiht worden. Welche Erinnerungen verbinden sich bei uns damit? Die große Freude des Anfangs? Die hohe Erwartung der Berufung?“ Die Seelsorger lud der Bischof ein, in dieser großen Gemeinschaft in das Geheimnis ihrer Berufung einzutauchen. Als Gesalbter und Gesandter solle sich jeder fragen, ob er unermüdlich den Armen die Frohe Botschaft verkünde.
Zwar seien die Priester und Diakone großen Belastungen ausgesetzt – Priestermangel, größere Pfarreiengemeinschaften, knapper werdende Finanzmittel und aufreibender Erklärungszwang. Doch gebe es auch viel Erfreuliches, betonte der Bischof. Als Beispiele nannte er das wachsende Engagement von Laien, neu aufbrechende Fragen nach Gott auch bei der Jugend und wachsende Berufungszahlen.
Nach dem festlichen Gottesdienst erhielten Vertreter der 22 Dekanate die heiligen Öle, die in vielen Gottesdiensten am Gründonnerstag feierlich in die Gotteshäuser der Diözese gebracht werden. Die Choralschola am Würzburger Dom unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger gestaltete die Chrisammesse mit lateinischen Gesängen. Domorganist Stefan Schmidt begleitete sie auf der großen Domorgel.
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