Mainaschaff (POW) Im Alter von 62 Jahren ist am Mittwoch, 12. April, Pfarrer Josef Otter, seit 1995 Pfarrer von Mainaschaff, nach schwerer Krankheit gestorben. Viele Jahre wirkte er als Missionar in Kolumbien. Sein Leichnam wird am Mittwoch, 19. April, um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof in Haibach beigesetzt. Das Requiem schließt sich um 16 Uhr in Mainaschaff an. Bereits am Osterdienstag, 18. April, wird der Verstorbene von 14 Uhr bis zum Abendgebet um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mainaschaff aufgebahrt.
Josef Otter wurde 1944 in Haibach geboren, besuchte das Gymnasium in Aschaffenburg und studierte in Würzburg Theologie. Am 29. Juni 1969 empfing er in Würzburg die Priesterweihe. Nach Aushilfen in Wildflecken und Holzkirchen kam er 1969 als Kooperator für zwei Jahre nach Pfarrweisach und wechselte 1971 als Kaplan nach Alzenau. Nach einem viermonatigem Vorbereitungskurs in Madrid reiste er im Januar 1973 zum ersten Mal in die Diözese Villavicencio nach Kolumbien. Nach seiner Rückkehr 1978 wurde er Seelsorger für Aschaffenburg-Sankt Kilian. 1979 erfolgte die Ernennung zum Geistlichen Beirat der DJK Aschaffenburg, von 1979 bis 1987 war er auch Prokurator für das Dekanat Aschaffenburg-Stadt. Von 1987 bis 1994 war Otter erneut als Missionar in Kolumbien eingesetzt. Dort baute er unter anderem verschiedene soziale Einrichtungen für Straßen- und Flüchtlingskinder auf und setzte sich für die Rechte der Indianer ein. In der „Pastoral Social Diözoese Villavicencio“ war er für ein Entwicklungsprogramm verantwortlich. Weiter engagierte er sich in der Kolumbianischen Stiftung „Camino de la Esperanza“ und der deutschen Stiftung „Weg der Hoffnung“. Zahlreiche Freunde der Missionsarbeit Pfarrer Otters im Bistum Würzburg unterstützen bis heute die Hilfsprojekte in Kolumbien. 1995 kehrte Otter wieder ins Bistum Würzburg zurück und übernahm die Pfarrei Sankt Margaretha in Mainaschaff. 2003 verlieh Bundespräsident Johannes Rau Otter für seine Leistungen in Kolumbien den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. In Villavicencio wurde 2005 das neue Medizinische Zentrum nach Pfarrer Otter benannt. Ob Pfarrer Otter in Deutschland oder in Kolumbien wirkte, sein Motto lautete immer: „Ich will Weggefährte sein auf dem gemeinsamen Weg der Hoffnung.“
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