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Kardinal Lustiger in Würzburg

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele heißen langjährigen Erzbischof von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger, im Bischofshaus willkommen – Kardinal spricht bei der Premiere des Oasentags für Priester und Diakone und feiert Chrisam-Messe am Montagabend im Kiliansdom mit

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele haben den langjährigen Erzbischof von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger, am Montagvormittag, 10. April, im Bischofshaus in Würzburg willkommen geheißen. Kardinal Lustiger (79) ist Gastredner beim ersten Oasentag für Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten der Diözese Würzburg am Montagnachmittag in der Seminarkirche Sankt Michael. Über 400 Seelsorger werden zur Premiere dieses geistlichen Angebots erwartet. Am Abend feiert der Kardinal um 17.30 Uhr die „Missa chrismatis“, die Weihe der Heiligen Öle, im Kiliansdom mit.

„Ich bin schon sehr oft in Deutschland gewesen, aber das erste Mal in Würzburg“, sagte der Kardinal, für den die Beziehung zu Deutschland eine besondere Bedeutung hat: Der in Paris geborene Sohn polnisch-jüdischer Emigranten trat während des Zweiten Weltkriegs zur katholischen Kirche über und ließ sich auf den Namen Jean-Marie taufen. Mehr als 30 Familienangehörige – darunter seine Mutter – verlor er in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Dass heute ein Deutscher Papst sei, zeige, dass die tragische Geschichte der Kriege in Europa endgültig beendet sei, betonte Kardinal Lustiger. Die Zukunft Deutschlands werde jetzt sichtbar. „Das Land mit seiner umfassenden Kultur ist heute wichtig für die Welt“, sagte der Kardinal im Bischofshaus. Welche Rolle die deutsche Kultur künftig für die Welt übernehmen werde, sei noch nicht absehbar. Er setze große Hoffnung in Deutschland. Ihm selbst sei es als Erzbischof von Paris besonders wichtig gewesen, sich für die Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen einzusetzen.

Kardinal Lustiger kam aus den USA und reiste nach kurzem Zwischenstopp in Paris weiter nach Würzburg. Am Dienstag, 11. April, wird er wieder nach Paris zurückfliegen und anschließend die Kar- und Ostertage im Heiligen Land feiern. In Würzburg spricht er beim geistlichen Tag der Begegnung am Montagnachmittag um 15 Uhr in der Seminarkirche Sankt Michael vor den Seelsorgern zum Thema „Christus – Priester, König und Prophet“. Dem Vortrag des Kardinals schließt sich um 15.45 Uhr eine eucharistische Andacht mit stiller Anbetung an. Um 17.30 Uhr feiert Bischof Hofmann zusammen mit Kardinal Lustiger, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und elf Dekanen ein Pontifikalamt mit Weihe der Heiligen Öle für das ganze Bistum im Kiliansdom. Während zum Vortrag des Kardinals speziell Priester, Diakone und die Studenten des Priesterseminars eingeladen sind, steht die Chrisam-Messe im Dom allen Gläubigen offen.

Kardinal Lustiger wurde 1926 als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten in Paris geboren. Während des Zweiten Weltkriegs trat der 14-jährige Aaron zur katholischen Kirche über und ließ sich auf den Namen Jean-Marie taufen. Er erhielt 1954 die Priesterweihe und arbeitete anschließend als Studentenseelsorger und ab 1969 als Gemeindepfarrer in Paris. 1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Orleans, wo er den größten Teil der Kriegsjahre verbracht hatte. Nur rund ein Jahr später wurde Lustiger Erzbischof von Paris; 1983 erhob ihn der Papst in den Kardinalsrang. Bis Februar 2005 leitete der Kardinal die Erzdiözese Paris.

(1506/0554; E-Mail voraus)

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