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Hunger nach Gott

Der Bischof und die „lieben jugendlichen Freunde“ beim Diözesanen Weltjugendtag am Palmsonntagnachmittag in Würzburg – Katechese, Eucharistiefeier und Begegnung mit über 500 jungen Leuten

Würzburg (POW) Über 500 Jugendliche aus allen Regionen des Bistums Würzburg haben mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann das Diözesane Treffen zum Weltjugendtag 2006 in Würzburg gefeiert. Bei einem Glaubensgespräch und einer Eucharistiefeier im Kiliansdom am Nachmittag des Palmsonntags, 9. April, rief der Bischof die „lieben jugendlichen Freunde“ auf, die Bibel als Kompass für das eigene Leben zu nehmen. „Baut Euer Leben auf Christus. Traut Gott, er lässt keinen Menschen fallen. Davon bin ich fest überzeugt!“ Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Bibel und ging dem Psalmvers nach: „Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade.“ Dem Bischof zur Seite standen Diözesanjugendpfarrer Christoph Warmuth, Subregens Peter Göttke und Ministrantenreferent Dirk Rudolph.

Die teils sehr persönlich gehaltenen Ausführungen des Bischofs quittierten die Jugendlichen mehrfach mit heftigem Applaus. Bischof Hofmann wich keiner Frage der Jugendlichen aus: „Welche Bibelstelle hat Sie zuerst bewegt?“ – „Haben Sie einen Tipp, wie ich mit der Bibel umgehen soll?“ – „Wann haben Sie sich zum Priester berufen gefühlt?“ – „Wie können Sie sich Ihre Predigt merken?“ Selbst die violette Kopfbedeckung des Bischofs interessierte: „Wie hält Ihr Häubchen am Kopf?“ Bischof Hofmann gestand, dass er bereits als kleiner Junge die Berufung zum Priester gespürt, es aber niemandem erzählt habe. Und zum Gebrauch der Bibel regte er an, gezielt ein Buch der Heiligen Schrift zu lesen oder aber einfach einmal eine Seite aufzuschlagen und die Bibelstelle zu überdenken. „Das kann sehr spannend sein.“

In seiner Katechese, in dem Glaubensgespräch sprach der Bischof über die Bedeutung des „Worts“. Im Hebräischen beinhalte das „Wort“ auch die Tat. Gottes Wort bewirke die Schöpfung. Die Jugendlichen forderte er auf, sich selbst zu fragen, ob sie das Wort Gottes erreiche. Das Wort Gottes wirke nur dann, wenn es angenommen werde. Die Jugendlichen sollten offen dafür sein. Gott erreiche die Menschen, die – nach einem Vers des Schriftstellers Rainer Kunze – „im Herzen barfuß sind“. Barfuß zu sein bedeute, verletzlich und nicht abgestumpft zu sein, offen zu bleiben für andere, für Gott. „Lasst das Wort Gottes an Euch heran, damit es in und durch Euch wirken kann“, sagte der Bischof zu den aufmerksam zuhörenden Jugendlichen.

Die Bibel bezeichnete der Bischof als ein sehr herausforderndes Buch, das man nicht einfach wie einen Roman von vorne nach hinten durchlesen könne. Die Heilige Schrift sei ein Konglomerat von Erfahrungen Gottes mit den Menschen und der Menschen mit Gott. „Sie zeigt, wie das Wort Gottes im Leben eines Menschen Kraft entwickelt. Es bereitet nicht ein schönes Leben. Wo ich mich aber darauf einlasse, mache ich die Erfahrung, dass es etwas bewirkt. Ich kann dann nicht mehr für mich alleine leben.“ Den Jugendlichen riet er, Hörende zu sein und sich dem Wort Gottes aufzuschließen. „Das Ziel unseres Lebens ist Gott. Das müssen wir anderen mitteilen.“ Gott könne man ohne Vorbehalte begegnen. Er sei der einzige, auf den man sich in einer Welt voller Heilsankünder verlassen könne. „Das habe ich in meinem Leben erfahren!“, sagte der Bischof. Während normalerweise eine Predigt mit „Amen“ endet, sprach Bischof Hofmann am Ende der über eine halbe Stunde dauernden Katechese: „Ich bewundere die Geduld, mit der ihr mir so lange zuhört.“ Der Applaus der Jugendlichen war auch hier auf der Seite Bischof Hofmanns.

Aufgelockert wurde das Glaubensgespräch immer wieder mit Liedern, gespielt von der Ministranten-Band „Gegenwind“ aus Weilbach. Auf Tafeln schrieben die Jugendlichen ihr persönliches Lichtwort und nannten Orte, wo das Wort zur Erleuchtung wurde. Bei der abschließenden Eucharistiefeier ermutigte der Bischof schließlich die Jugendlichen, sich von Jesus berühren zu lassen, damit er sie aus dem Dunkel des Lebens führe. „Christus, das Licht der Welt, erklärt uns den Sinn unseres Lebens. Leben ist ein Hunger nach Dasein, ein Hunger nach Gott.“

(1506/0557; E-Mail voraus)

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