Würzburg/Estenfeld (POW) Das Kunstwerk „Füllhorn des Todes“ haben Hermann und Marga Heinickel aus Estenfeld an die Stiftung Kunstsammlung der Diözese Würzburg übergeben. Das Künstlerehepaar überreichte das Werk am Montag, 24. April, im Bischöflichen Ordinariat Würzburg an Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Die Stiftung des Ehepaars zeige, dass das Anliegen des Museums am Dom von vielen Menschen mitgetragen werde, sagte Lenssen. „Sie stehen für viele, die sich für die Kunst engagieren!“
Das von Hermann Heinickel anlässlich des 50. Jahrestags des Kriegsendes 1995/96 geschaffene Kunstwerk zeigt einen jahrhundertealten, verkohlten Balken, der sieben kleine Kreuze trägt. Diese „ergießen“ sich aus einer Kartusche, die von einer geschnitzten Hand gehalten wird. Heinickel fand die Metallhülse als neunjähriger Junge kurz nach Kriegsende am Würzburger Neuberg. Nach Aussagen des Künstlerehepaars soll das „Füllhorn des Todes“ auch eine Mahnung an die jüngere Generation sein, die den Zweiten Weltkrieg nicht erlebt hat.
Hermann Heinickel begann 1968 als Holzbildhauer, seine Frau schnitzt seit 1969 vor allem Gesichter. So schufen die Estenfelder beispielsweise die drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan, die in der Waldberger Kirche an das Jubiläum der Würzburger Kreuzberg-Wallfahrt erinnern. Eine Statue des heiligen Antonius schnitzte Heinickel für die Pfarrkirche in Neustadt/Aisch. Seit fast einem Jahrzehnt liegt der Schwerpunkt des Ehepaars auf der Glaskunst. „Uns geht es immer um eine Idee und um deren Umsetzung. Unsere Lebenszeit steckt in unseren Kunstwerken“, sagte Marga Heinickel. Beide Künstler engagieren sich seit Jahrzehnten im Vorstand der Kunstfreunde Estenfeld. Einen Geldbetrag spendeten sie außerdem für den Riemenschneider-Kruzifixus, den die Stiftung Kunstsammlung in Kürze erwerben will. Nach Aussagen Lenssens ist die Finanzierung durch Spendengelder in Höhe von 120.000 Euro fast abgeschlossen.
(1706/0625; E-Mail voraus)
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