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Erziehungsgehalt für alle Eltern

Frühjahrsversammlung des Diözesanelternrats und des Diözesanfamilienrats – Echte Wahlfreiheit bei der Kindererziehung gefordert – Chancen der Vernetzung

Würzburg (POW) Ein Erziehungsgehalt, mit dem alle Eltern die Kindererziehung ihrer Wahl finanzieren können, haben die Delegierten des Diözesanelternrats und des Diözesanfamilienrats im Bistum Würzburg bei ihrer gemeinsamen Frühjahrsversammlung im Jugendbegegnungshaus „Windrad“ in Würzburg gefordert. Nur so entstehe den Familien eine echte Freiheit, sich für Erwerbs- oder Erziehungsarbeit zu entscheiden, heißt es in dem Appell des Familienbunds der Katholiken (FDK) in der Diözese Würzburg, dem die Versammlung geschlossen zustimmte.

„Familien sind heute in vielfacher Weise großen Belastungen ausgesetzt und brauchen deshalb Förderung und Unterstützung. Frauen und Männer können sich leichter für Kinder entscheiden, wenn weniger wirtschaftliche Benachteiligungen entstehen“, betonen Eltern- und Familienrat weiter. Ausdrücklich begrüßt wird die Neuregelung der steuerlichen Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten. Mit dieser Regelung seien alle Familien in den Blick genommen. Unbedingt müsse die Bundesregierung bei einer Entscheidung in Sachen finanzieller Förderung der Eltern auch die einkommensschwachen Familien und Mehrkindfamilien berücksichtigen. „Es darf nicht sein, dass mit dem Elterngeld diejenigen begünstigt werden, die gut verdienen, und jene Eltern benachteiligt werden, die wegen der Erziehung ihrer Kinder gar nichts verdienen.“

Grund für diese Sorge sehen Familien- und Elternrat im geplanten Sockelbetrag des Elterngeldes. Dieser sei niedriger als das Erziehungsgeld und solle zudem auf andere Sozialleistungen angerechnet werden. „Familienpolitisch macht die Einführung eines Elterngelds nur dann Sinn, wenn dadurch nicht die einkommensschwächeren Familien schlechter gestellt werden.“

Im Studienteil diskutierten die Delegierten über die Chancen der Vernetzung von Bündnissen für Familien. Nach Angaben von Gabriele Flügel vom Familienbund sind bundesweit derzeit 257 Bündnisse dieser Art gemeldet, neun davon in Unterfranken. Pastoralreferent Wolfgang Engert von der Ehe- und Familienseelsorge betonte, dass nur durch Vernetzung eine Initiativ- und Aktionsfähigkeit entstünde. Allein werde man nur unzureichend oder lediglich in einem Binnenraum wahrgenommen. Allerdings sei die Vernetzung mit einer Portion Profilverlust und zusätzlichem Zeitaufwand wegen Sitzungen und ähnlichem verbunden.

Mehrere gelungene Beispiele von Vernetzung im Bistum Würzburg stellten sich den Delegierten vor. Pastoralreferent Burkard Fleckenstein präsentierte den „Runden Tisch Aub“. Dort hat der Pfarrgemeinderat alle Anbieter für die Zielgruppe Familie zusammengeführt, um Überschneidungen und Konkurrenzsituationen bei den Angeboten zu vermeiden. Dekanats-Familienseelsorger Alfred Streib aus Aschaffenburg erläuterte den Familienwegweiser, den die Planungsgruppe „Familien in Aschaffenburg“ zusammengestellt hat. Er bündelt umfangreiche Informationen rund um das Thema Familie. Im Familienbericht des Landratsamts Aschaffenburg, einem weiteren Kooperationsprojekt, sind Haushalts- und Familienstrukturen, Betreuungsangebote und soziale Lage aufgelistet.

Thomas Oehrlein von der Vinzenz-Werkstätten und Johannes Schelbert vom Don-Bosco-Berufsbildungswerk stellten ihr Kooperationsprojekt „JUMA – junge Menschen in Arbeit“ vor. Diese gemeinnützige Genossenschaft versucht, junge Menschen mit Behinderung oder Benachteiligung, die ohne Schul- oder Berufsabschluss sind, zu qualifizieren. Auf diese Weise sollen sie auf eine Ausbildung oder ein Arbeitsverhältnis vorbereitet werden.

Für die Mitglieder des Diözesanfamilienrats und des Diözesanelternrats endete mit der Frühjahrsversammlung die vierjährige Amtszeit. Nach den jüngsten Pfarrgemeinderatswahlen bilden sich die Dekanatsteams „Ehe und Familie“ neu, die dann ihre Dekanatsvertreter in die beiden Gremien entsenden.

(1406/0514; E-Mail voraus)