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Caravaggio für das 21. Jahrhundert

Sonderausstellung im Museum am Dom zeigt Interpretationen der Werke des italienischen Malers des Frühbarocks durch Thomas Lange und Mutsuo Hirano

Würzburg (POW) Auf malerische und plastische Weise nähern sich die Künstler Thomas Lange und Mutsuo Hirano dem bedeutenden Maler des italienischen Frühbarocks, Michelangelo Merisi da Caravaggio (1573-1610). Ihre künstlerischen Interpretationen sind unter den Titeln „Die Leidenschaft und der Tod“ und „Der Fall Caravaggio“ vom 26. April bis 23. Juli im Museum am Dom in Würzburg zu sehen. Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen zeigte sich bei einer Presseführung in Anwesenheit der beiden Künstler am Dienstag, 25. April, erfreut, dass die Werke zwischen den Präsentationen in Rom und Belgien in den kommenden Wochen in Würzburg zu sehen sind.

Lange und Hirano zählen zu den so genannten „Caravaggisten“, die sich vom Werk des italienischen Meisters inspirieren lassen. Beide ahmen jedoch die Malweise Caravaggios nicht nach, sondern übertragen dessen zeitlosen Ansatz in die Gegenwart. „Caravaggio war ein höchst moderner Maler. Er schuf keine Kirchenkunst, sondern Bilder, die ihre Bedeutung auch in außerkirchlichen Räumen haben“, sagte Lange. Caravaggio habe das Drama des Lebens dargestellt und dennoch Spiritualität in die Malerei hineingegeben.

Lange setzte bereits für die 2004/2005 entstandenen Flügel der Orgel in der Pfarrkirche Sankt Kilian des Würzburger Juliusspitals Bildfindungen Caravaggios um. Bei der Sonderausstellung im Museum am Dom zeigt Lange Arbeiten, die sich teils in Großformaten von zwei mal zwei Metern in kräftigen Farbkompositionen mit biblischen Gestalten und Heiligen auseinander setzen: mit Isaak, Petrus, Paulus, Andreas und Sebastian. Hirano interpretiert die Kunst Caravaggios in Zeichnungen, die den Motiven vollständig ihre typischen Hell-Dunkel-Kontraste nehmen, aber nichts von ihrer Dramatik einbüßen. Daneben verarbeitet Hirano die Bildthemen vor allem als Terrakotten.

Die Arbeiten von Lange und Hirano sind im Unter- und Zwischengeschoss des Museums am Dom zu sehen und treten dort in einen spannenden Dialog mit der Installation Langes „Vertreibung aus dem Paradies“. Nach den Worten Lenssens wird Caravaggio von den beiden zeitgenössischen Künstlern rezipiert und vergegenwärtigt. Das entspreche genau dem Konzept des Museums am Dom.

Eigens zur Ausstellung der Werke Langes und Hiranos im „Museo Nationale del Palazzo di Venezia“ in Rom und im Museum am Dom in Würzburg sind zwei Bildbände erschienen, die die Auseinandersetzung der beiden Künstler mit Caravaggio vor Augen führen. Erklärende Texte zu den Kunstwerken stammen unter anderen von Lenssen, Lange und Hirano. Der Ausstellungsband „Caravaggio. La Passione e la Morte. 2005-2007“ von Thomas Lange (ISBN 3-938763-00-0) kostet 30 Euro, „Il Caso Caravaggio. 2005-2007“ von Mutsuo Hirano (ISBN 3-938763-01-9) 20 Euro. Beide Bände zusammen sind zum Preis von 40 Euro im Museum am Dom erhältlich. Erschienen sind die Ausstellungsbände im Verlag Christian Bröcking in Berlin.

Die Sonderausstellung ist bis 23. Juli jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Führungen finden an den Sonntagen, 21. Mai, 18. Juni und 16. Juli, jeweils um 15 Uhr statt. Weitere Führungen für Gruppen und Schulklassen nach Voranmeldung: Museum am Dom, Kiliansplatz, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665600, Fax 0931/38665609, Internet www.museum-am-dom.de.

(1706/0631; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet